Ich hab es hier in letzter Zeit ja etwas schleifen lassen, aber am 5. des Monats will ich denn doch mal wieder. Schließlich ist da Tagebuchbloggen angesagt, auch bekannt als „WMDEDGT“. Also los.
Es bringt nicht viel, zeitig ins Bett zu gehen, wenn man dann ewig einfach nicht einschläft. Entsprechend schwer komme ich aus dem Bett, bin dann aber 10 nach 9 doch am Rechner, inklusive Morgenrunde, bei der ich beim Losgehen und beim Zurückkommen den Nachbarn treffe – er hat in der Zeit seine Tochter zum Kindergarten gebracht.
Halb 10 Teammeeting und danach brauche ich eine ganze Weile bis ich wirklich richtig mit der aktuellen Aufgabe weiter mache. Es ist aktuelle doof alles, im allgemeinen sowieso aber auch die aktuelle Aufgabe läuft nicht so, wie ich es gern hätte. Immerhin kann ich mit der Hilfe eines Kollegens ein Problem lösen, danach bin ich dann im Thema drin und werkele weiter vor mich hin. Irgendwann stelle ich zwar fest, daß ich mir so langsam Gedanken ums Mittag machen sollte und etwa eine Stunde später, daß nun aber wirklich, schließlich habe ich so langsam auch Hunger, aber andererseits will ich erst noch die eine Sache fertig machen, die aus diversen Kleinigkeiten besteht die nacheinander abgearbeitet werden müssen, und natürlich jeweils Zeit kosten. Da mittendrin aufzuhören hieße aber, nach der Pause erstmal rauszufinden zu müssen, wo ich jetzt stehen geblieben bin – also lieber erst fertig machen. Zwischendrin taucht noch eine zweite Aufgabe auf, die ich dann auch lieber schnell noch erledigen will und schließlich ist es schon fast 2 und viel zu spät, um noch zu kochen oder raus zu gehen irgendwas zu besorgen. Also gibt es nur Stulle mit Brot, danach aber eine große Runde draußen. Mir fällt die Decke auf den Kopf, ich brauche Abwechslung und der Wandkalender neben dem Schreibtisch geht mir auf den Keks. Den hab ich schon ein paar Jahre, nutze ihn wegen der schönen Fotos immer wieder als monatlich wechselndes Wandbild, aber nun, wo ich fast ein Jahr lang jetzt fast täglich stundenlang daneben sitze, will ich dann doch mal was anderes. Also führt mich meine Mittagsrunde nicht (nur) wie üblich durchs angrenzende Wohngebiet sondern die Hauptstraße des nächstgelegenen Zentrum/Ortskerns entlang (Berlin hat ja nicht ein Zentrum, sondern dutzende). Da gibt es zum Einen mal etwas anderes zu sehen: diverse offene und geschlossene Geschäfte, wobei ich mehrfach überrascht bin, welche Geschäfte geöffnet sind. Und außerdem komme ich so an 3 Buchhandlungen vorbei. Immerhin in einer davon sind von außen noch Kalender zu entdecken, also gehe ich rein, finde aber nichts, was mich wirklich überzeugt. Ich wollte aber sowieso noch zum S-Bahnhof, um mir dort ein Franzbrötchen zu kaufen, gegenüber ist noch ein Buchladen und in dem werde ich tatsächlich fündig: Im Schaufenster steht noch ein Exemplar eines Kalenders, mit dem ich im Dezember schon mal geliebäugelt hatte. Damals hatte ich mich aber dagegen entschieden, denn der Fuchs ist ja gut. Nunja, jetzt also doch Mäuse. Ich bin glücklich. Das steigert sich noch durch den Kauf des Franzbrötchens. Vielleicht sollte ich öfter zum S-Bahnhof gehen um mir ein Franzbrötchen zu holen, auch wenn der Weg eher doof ist.
Diese Mittagsrunde hat mich so dermaßen aus dem üblichen Trott geholt, daß ich danach am Rechner kurz überlegen muß, welcher Wochentag eigentlich ist. Freitag! Mir war kurz wie Donnerstag. Der Arbeitstag endet eher unerfolgreich, aber Kalender und Franzbrötchen wirken noch: es ist mir egal, den Fehler kann ich auch Montag noch suchen.
Kurz nach Feierabend höre ich, daß meine Nachbarn mit ihrem Steppke die Wohnung verlassen. Das ist die Gelegenheit! Ich habe Anfang der Woche schon mal an der Wand markiert, wo ich bohren muß um die Pinnwand umhängen zu können. Auf der anderen Seite der Wand ist aber das Kinderzimmer des Kleinen, da will ich nicht bohren, wenn er da ist. Da derzeit die Kindergärten ja eigentlich geschlossen sind, hatte ich mich schon darauf eingestellt, daß das noch länger unvollendet sein wird, aber nu ist er ja nicht da! Also schnell Bohrmaschine geholt, alles in der Umgebung weggeräumt (eine Freundin berichtete von Bohrstaub in allen Unterlagen nach dem Anbringen einer Lampe im Wohnzimmer), den Staubsauger geholt und los. Bohrmaschine UND Staubsauger zu handhaben, wenn man alleine ist und ja nur zwei Hände hat, ist nicht ganz einfach, habe ich aber hinbekommen. Nur die Dübel, die ich vor dem Bohren noch hatte, waren weg. Nicht auf dem Schreibtisch, nicht im Koffer vom Bohrer, nicht in der Hosentasche, einfach weg. Nunja, aber die Löcher waren ja nun in der Wand, also hab ich die Bohrmaschine wieder ordentlich eingepackt, Koffer zu gemacht – und die Dübel gefunden. Dübel in die Löcher, eins nicht tief genug. Also Bohrmaschine wieder ausgepackt, nachgebohrt, Dübel gesucht. Diesmal ging es schneller und ich hab ihn gefunden, bevor ich die Maschine wieder komplett eingepackt hatte. War auch ganz gut so, das Loch war immer noch nicht tief genug. Also noch mal gebohrt, diesmal bis ich das Gefühl hatte, ich komme auf der anderen Seite der Wand raus, Dübel genommen (Ha! Er lag gut sichtbar im Koffer der Bohrmaschine!), ins Loch gesteckt, paßt. Bohrmaschine weggeräumt, Schrauben rausgesucht, reingeschraubt, Pinnwand aufgehängt. Da hatte ich kurz Befürchtungen, aber ich hatte beim Anzeichnen alles richtig gemacht: Lochabstand paßt perfekt und gerade isses auch. Kurz danach kam die Familie auch schon wieder zurück (so lang hat das gar nicht gedauert bei mir, eigentlich), Zeit also perfekt genutzt: Wieder ein Haken auf der großen To-Do-Liste und ich hatte das schwerste nach Feierabend schon erledigt: vom Schreibtisch weg zu kommen auf dem auch der private Rechner steht. Da ich ja nun schon in Bewegung war und der Staubsauger auch noch mitten im Zimmer stand, hab ich gleich noch die Wohnung komplett gesaugt.
Anschließend Sport, Duschen, Abendbrot, Fernsehen bzw. DVD.
Die anderen Teilnehmer des WMDEDGT gibt es wie immer bei Frau Brüllen.