Wer abends zu spät ins Bett geht hat morgens Schwierigkeiten mit dem Aufstehen. Obwohl, das ging eigentlich noch. Aber ich fühlte mich irgendwie neben der Spur. Und hab dann beim Einstempeln im Büro prompt auf „Gehen“ gedrückt statt auf „Kommen“. Nunja.
Highlight des Vormittags war die Telefonkonferenz zum neuen Projekt im neuen Bereich. So langsam habe ich eine Idee, wie der aktuelle Stand des Projekts ist (noch sehr am Anfang) und bin gespannt, wie sich das entwickelt. Der Projektchef wirkt sehr engagiert. Aber es sind drei Standorte auf zwei Kontinenten beteiligt und das funktionierte bisher meist nicht so gut.
Zum Mittag Brathering mit Bratkartoffeln und Salat. Und hinterher für den Weg noch ein Eis. Das hatte den Vorteil, daß wir den nervigen Kollegen los waren, der einem anderen Kollegen direkt ins Büro zurück gefolgt war.
Nachmittags ging es mit meiner Arbeit dann mal richtig voran. Das war toll. Einziger Nachteil: keine Teepause mit dem Kollegen, da wir in verschiedenen Gebäuden waren. Und der andere Kollege, der in dem Gebäude sitzt, in dem ich arbeitete, der ist ja krank.
Auf der Heimfahrt nervige Kindergruppe in der S-Bahn gehabt. Ich habe nicht generell etwas gegen Kinder. Und die hier waren eh schon fast Jugendliche. Aber wenn ich in der S-Bahn sitze und offensichtlich lesen will (gut zu erkennen an der Zeitschrift, die ich aufgeschlagen halte, dann finde ich es schon sehr unschön, wenn da 6 aufgeregt schnatternde Kinder von einer Mutter um mich rum gesetzt werden, die natürlich auch nicht ruhig sitzen bleiben und mir auch noch mehrfach auf die Füße treten. An lesen war nicht mehr zu denken, ich fühlte mich echt bedrängt und bin dann geflüchtet. (Sich laut unterhaltende Erwachsene, die sich zu mir setzen wenn ich lese, finde ich genauso nervig. Denn dann kann ich auch nicht mehr lesen.)
Und dann bin bin ich zur Friedrichstraße gefahren um dort in das große Kaufhaus zu gehen, in dem man Bücher aber auch anderen Kram kaufen kann. (Wecker zum Beispiel! Die hätte ich da nun überhaupt nicht erwartet. Wer geht in einen Buchladen, um einen Wecker zu kaufen?) Der Blick auf den Lageplan zeigte, daß ich das Buch für den Schwedischlehrer vermutlich in der 4. Etage finden würde. Also bin ich bis ganz nach oben gestiefelt und war erstaunt über den unerwartet niedrigen Geräuschpegel dort oben, obwohl echt viel los war. Am Infoschalter war nix los, also hab ich einfach mal da nachgefragt, wo ich das Buch wohl finden könnte – und sie hatten sogar mehrere Exemplare noch davon da. Buchläden sind gefährlich.
So große mit so großer Auswahl erstrecht. Überall lachten mich Bücher an, die interessant aussahen, von denen ich schon gelesen hatte … Ich mußte mich sehr zusammenreißen, habe aber tatsächlich nur ein weiteres Buch mitgenommen.
Um noch ein bißchen Bewegung zu bekommen, bin ich die Linden zu Fuß zurück Richtung Alex. Wegen der U-Bahnbaustelle (vermutlich), sind die aber diesen Advent überhaupt nicht attraktiv. Nicht mal den Weihnachtsmarkt am Opernpalais gibt es mehr. (Dafür gab es einen kleinen Markt am Bahnhof Friedrichstraße.)
Auf dem weiteren Heimweg bin ich noch bei der Buchhandlung vorbei gegangen und habe das gestern bestellte Buch abgeholt. Dann wollte ich ja noch eine neue Lichterkette für mein Bäumchen. Im Laden gab es eine Kette mit 30 Kerzen und eine mit 15, die erstaunlicher Weise beide gleich fiel kosteten. Da mein Bäumchen aber echt klein ist, habe ich die mit den 15 Kerzen genommen. Zu Hause wußte ich dann, warum sie den gleichen Preis hatten. Benötigt jemand eine 15er Außenlichterkette? (Ganz klein stand das drauf! Warum steht das nicht groß drauf?)